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Bauern müssen Akzeptanz
der Gesellschaft bewahren

UWG und Kreisverband einig: Landwirte brauchen Planungssicherheit


Landwirtschaftliche Betriebe im Kreis Steinfurt benötigen zuverlässige Rahmenbedingungen für mittel- und langfristige Zukunftsplanung. Zugleich müssen sie sich jedoch kritischen Fragen der Öffentlichkeit im Hinblick auf Produktionsmethoden, Umweltverträglichkeit und Tierschutz stellen. In dieser grundsätzlichen Feststellung stimmten die Spitzen des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes und die neu im Kreistrag vertretene UWG-Fraktion während eines ersten Gedankenaustausches überein. „Die Landwirtschaft muss die gesellschaftliche Akzeptanz behalten, wenn sie in einer zunehmend urbanen Gesellschaft bestehen will“, so die einhellige Auffassung der beiden Vorsitzenden Johann Prümers und Christoph Boll.

Ein wesentlicher Beitrag dazu sei die grundsätzliche Kopplung der familiengeführten bäuerlichen Betriebe an Grund und Boden, bestätigten die beiden stellvertretenden Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, Albert Rohlmann und Carsten Spieker. Gleichwohl müsse gewerbliches Bauen von Tierställen im Außenbereich möglich bleiben. Sonst hätten flächenarme Betriebe keine notwendige Expansionsmöglichkeit. Boll und sein Stellvertreter Albert Üffing sehen darin aber keinen Freifahrtschein. Vielmehr müsse stets der Einzelfall geprüft und entschieden werden.

In der Diskussion über das von der Landesregierung geschaffene Monitoring des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung plädierte Prümers dafür, bei der berufsständischen QS-Datenbank bereits vorhandene Daten an die staatlichen Datenbanken weiterzuleiten. So lasse sich der Aufbau von kostenintensiven Doppelstrukturen vermeiden. Die UWG wird sich mit dieser Frage noch intensiv befassen, zumal die gesetzlichen Datenbanken bei der Kreisveterinärbehörde einen Mehraufwand auslösen mit direktem Einfluss auf deren Personalbedarf. Es gelte effizient zu sein und ein offenbar vorhandenes gegenseitiges Misstrauen zwischen rot-grüner Landesregierung und Landwirten zu überwinden, so Markus Knäpper, UWG-Vertreter im zuständigen Kreisfachausschuss.

Neben der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der Förderung der Wasser- und Bodenverbände durch den Kreis diskutierten die Teilnehmer des Treffens außerdem die Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen und den Bau von Windrädern. Prümers räumte dabei ein, dass nach 2008 bei der Förderung regenerativer Energien beim Biogas „vielleicht etwas zu viel des Guten getan worden ist“. Von einer „Vermaisung der Landschaft“ wollte er aber angesichts dieser Nutzpflanze auf weniger als 50 Prozent der Ackerfläche im Kreisgebiet nicht sprechen. Allerdings sei „damit die Obergrenze erreicht“.

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